Karl Valentin
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Regisseure am Rande des Nervenzusammenbruchs

Valentin hat nämlich in der Branche den Ruf eines schwierigen Sonderlings, der stets seinen eigenen Kopf durchsetzen will.
Für komische "Nebenrollen" in volkstümelnden Filmen ist Valentin nicht zu haben und so sieht man ihn außerhalb der eigenen Filmwelt nur selten auftreten. Sehr komisch muten die Erzählungen der entnervten Regisseure an, die den Komiker nur unter großen Schwierigkeiten in ihre Filmprojekte integrieren konnten.

 
         
 

So berichtet z.B. Erich Engels, der Regisseur des Films "Die Kirschen in Nachbars Garten", in dem Valentin 1935 eine Rolle als Hausdiener neben Adele Sandrock spielt: " Ich war so enttäuscht, ich hätte heulen können vor ohnmächtiger Wut. Valentin schließt einen Vertrag, der ihn verpflichtet, pünktlich in Berlin zu sein. Anstatt den Vertrag einzuhalten und nach Berlin zu kommen, läuft er an der Isar spazieren und schaut Baggerarbeiten zu!"

Der Regisseur kommt schließlich sogar selbst nach München, um seinen eigenwilligen Darsteller zur Ordnung zu rufen. Doch Valentin lässt sich von seiner Familie verleugnen und weigert sich, mit dem Besuch aus Berlin überhaupt zu reden: "Jetzt frage ich (Valentins) Tochter, fast hoffnungslos, wo ich wenigstens Liesl Karlstadt sprechen könnte. Ja, die sei ernstlich krank und liege in einer Nervenanstalt. Sprechen könne ich sie nicht. Damit war mein seelischer Zusammenbruch perfekt. Meine Frau stellte trocken fest, dass ich nach weiterer Arbeit mit Valentin bald auch vollreif sei für psychiatrische Behandlung." Schließlich kann in diesem Fall ein Kompromiss gefunden werden. Der Drehort des Films wird kurzerhand nach München verlegt, Karlstadt gesundet rechtzeitig und Karl Valentin erklärt sich endlich bereit, in dem Film aufzutreten.

Der so entstandene Film wirkt aus heutiger Sicht ziemlich angestaubt. Karl Valentin agiert als komischer Nebendarsteller wie ein Fremdkörper in der gefälligen Szenerie und seine Pointen, in den eigenen Stücken so treffsicher und lachtränenerzeugend, zünden kein Feuerwerk. Man merkt dem Film an, dass der Regisseur das echte Potential Karl Valentins nicht begriffen hat. Zudem war das Drehen mit Valentin nicht eben leicht.
So erzählt ein Tontechniker einer anderen Produktion: " Allenfalls hat ihm ein Regisseur technische Anweisungen geben können, z.B. im richtigen Licht zu sein. Tatsächlich machte er allerdings auch insoweit völlig, was er wollte und kümmerte sich überhaupt nicht um andere. Die Kamera hatte ewig zu tun, um ihn überhaupt im Bild zu behalten, weil er einfach völlig für sich selbst spielte und sich gar nicht darum kümmerte, was um ihn vorging oder notwendig war."

Elendes Pech- die Zensur schlägt zu

Viel besser gelingt die Umsetzung der Ideen Karl Valentins in seinem Film "Die Erbschaft", der 1936 entsteht: voll tragischer Komik wird die Geschichte eines bitterarmen Ehepaars erzählt, dessen Traum von einer Erbschaft auf komische Weise zerplatzt.

Doch auch diesmal hat Valentin kein Glück- mit feinem Gespür für die Untertöne in seinen komischen Szenen schlägt die Zensur zu. Die Nazis verbieten die Aufführung des Films wegen "Elendstendenzen"- in die vordergründig heile Welt der Machthaber passen Valentins tragisch-melancholische Figuren nicht. Auch andere Valentin-Filme finden wenig Gefallen bei den Machthabern.So erhielten einige Filme ein Jugendverbot, und zwar die Filme "Der Geizhals" (1934) , der "Firmling" (1934) und "Straßenmusik" (1936). Die Aufführung des Stummfilms "Der Sonderling" wurde 1942 wegen "Verletzung des künstlerischen Empfindens" verboten.

Nachdem die Filmindustrie in Deutschland zum Propagandainstrument für die Machthaber geworden ist, findet Valentin nur noch wenige Möglichkeiten, vor der Kamera zu stehen. Er dreht zwei Werbefilme für die Sparkasse und wirkt noch in einigen wenigen harmlos-komischen Filmen mit, aber Valentins Traum, einen abendfüllenden Spielfilm mit seinen eigenen Szenen zu drehen, erfüllt sich nicht.
Darüber enttäuscht, tritt Valentin 1940 aus der "Reichsfachschaft Film" aus. Seine zahlreichen Manuskripte und Filmideen bleiben in der Schublade, der Künstler zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Valentin live erleben

Für das heutige Publikum bieten die Verfilmungen von Valentins Szenen die einmalige Chance, Karl Valentin und Liesl Karlstadt in ihren Paradeszenen erleben zu können.
Auf diesen Seiten finden Sie einige Kostproben aus Valentins Filmen, die einen kleinen Eindruck davon vermitteln, wie brillant Karl Valentins Szenen sind und wie der dünne Mann aus München-Au auch heute noch sein Publikum faszinieren kann.

 
     
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"Kunst kommt von können, nicht von wollen, sonst müsste es ja Wunst heißen."

 
     
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"Sie haben ja hier eine Hupe, ein Radfahrer muß doch eine Glocke haben. Hupen dürfen nur die Autos haben, weil die nicht hupen sollen."

 
     
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" Es gibt also in unserer Gegenwart zwei Weiterleben nach dem Tod: Eines im Jenseits und eines im - Kino."

 
     
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