Karl Valentin - ein Phänomen
Das Theater, der Stolz des deutschen Bildungsbürgertums, nahm nur selten Notiz von der volkstümlichen Unterhaltung in den Bierwirtschaften der einfachen Leute.
Und da stand jetzt einer auf Theaterbühnen in München, Berlin und anderswo, der war eindeutig ein einfacher Mann, ein gelernter Schreiner aus der Münchner Au.
Dennoch gelang es Valentin, in seinen Stücken so viele unterschiedliche Menschen aus allen Bevölkerungsschichten zum Lachen, aber auch zum Nachdenken zu bringen.
Die heutigen Wissenschaftler und Fachleute tun sich bei der Einordnung des außerge-
wöhnlichen Künstlers Valentins schwer, er passt in keine Schublade. Dennoch beschäftigen sich bis heute viele intensiv mit Leben und Werk des Münchner Künstlers, werden Valentins Stücke in vielen Ländern immer wieder aufgeführt, seine Filme gerne gesehen.
Zu seinem 100 Geburtstag 1982 veranstaltete z.B. das Münchner Stadtmuseum eine Aus-
stellung mit dem Titel: "Karl Valentin Volkssänger? Dadaist?", in der die vielen Facetten des Künstlers beleuchtet wurden. Zu einer eindeutigen Beantwortung der im Titel der Ausstellung verborgenen Frage ist es nicht gekommen.
Auch wir möchten an dieser Stelle das Werk Karl Valentins nicht theoretisch einordnen und klassifizieren.
Wir möchten Sie stattdessen einladen, sich auf den Künstler und Wortvirtuosen Valentin ein-
zulassen,mit ihm zu lachen und manchmal auch ein wenig zu grübeln.
Oder, um mit den eigenen Worten Valentins zu sprechen:
"Ich weiß gar net, was die Kritiker da alles finden, in meine Sachen- i will doch bloß, daß die Leut lachen."
In diesem Sinne- viel Freude mit Karl Valentin.
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